Hochwasserschutz in Köln: Was sich seit dem „Weihnachtshochwasser“ 1993 getan hat

20.12.2023. Heute um 13:30 Uhr betrug der Wasserstand am Kölner Pegel 6,08 m. Der Rheinwasserstand am Pegel Köln wird zunächst langsam weiter fallen, nach derzeitiger Wetterlage ist ab Freitag mit einem Wiederanstieg zu rechnen. Der Kölner Hochwasserschutz ist darauf sehr gut vorbereitet. Das war vor 30 Jahren anders. Im Jahr 1993 überstieg das sogenannte „Weihnachtshochwasser“ den damaligen Schutz von 10 m Kölner Pegel (KP). Heutzutage liegt dieser Schutz deutlich höher. Dennoch sind weiterhin die Bürgerinnen und Bürger gefordert, sich auf mögliche zukünftige Hochwasserereignisse vorzubereiten.

Der 24.12.1993 fiel für viele Kölnerinnen und Kölner im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. In Köln wurde mit 10,63 m Kölner Pegel (KP) der höchste Wasserstand seit 1926 gemessen. Das sogenannte „Jahrhunderthochwasser“ überströmte unter anderem die Stahlschutzwand in der Altstadt, da der damalige Hochwasserschutz nur ein Schutzziel von 10,00 m KP hatte. Nach dem Hochwasserscheitel gingen die Fluten nur langsam zurück.

Spätestens mit dem erneuten Hochwasser im Jahr 1995 wurde klar: Der Hochwasserschutz muss deutlich verbessert werden. Seit 2008 haben die StEB Köln – bis auf den Retentionsraum im Kölner Norden bei Worringen – den neuen technischen Hochwasserschutz ober- und unterirdisch fertiggestellt: etwa durch über 10 km lange mobile Wände sowie durch zahlreiche neue Schieber und Pumpwerke am Rhein. Die neuen Schutzziele betragen, je nach Rheinabschnitt, 10,70 m KP bzw. 11,30 m KP bzw. 11,90 m KP. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen lagen bei rund 430 Mio. Euro, mitfinanziert vom Land NRW.

Im Vergleich zu den 90er-Jahren hat sich der technische Hochwasserschutz in Köln damit erheblich verbessert. Ulrike Franzke, Vorständin der StEB Köln, betont jedoch: „Hochwasserschutz bzw. Hochwasservorsorge ist immer eine Gemeinschaftsaufgabe von Kommunen und ihren Bürgerinnen und Bürgern. Private Hochwasservorsorge ist unerlässlich, um sich bestmöglich zu schützen.“ Im Hochwasserfall können Gebäude sowohl durch Oberflächen- als auch durch Grundhochwasser gefährdet sein. Das Wasser sucht sich seinen Weg durch Lichtschächte, Kellerfenster, Türen, Fenster, Bodenplatten oder durchnässte Wände. Tipps zur privaten Vorsorge geben die StEB Köln auf ihrer Webseite.

Das Hochwassermanagement in Köln ist eine zentrale, dauerhafte Aufgabe der StEB Köln. Es beinhaltet neben technischen Maßnahmen für den Ernstfall auch jährliche Hochwasserschutzübungen sowie die Hochwasservorsorge. Im Rahmen der Informationsvorsorge stellen die StEB Köln den Bürgerinnen und Bürgern auch passgenaue Informationen rund um das Thema Hochwasser zur Verfügung. Zu diesen gehören u. a. die Hochwassergefahrenkarten, die Wasserstandsvorhersage oder der Wasser-Risiko-Check.

Foto: Ralf Perey